Während des Festivals »Aufs Ganze gehen II« zeigt Uta Schneider im Foyer experimentelle Druckgrafik, die Bezug auf die Struktur musikalischer Kompositionen nimmt. Ein Klangraum wird zum Bildraum. Das Interesse der Künstlerin an der Struktur musikalischer Kompositionen ist der Ausgangspunkt ihrer druckgrafischen Serie »DNE«. Zeitgenössische Musik liefert die Vorlage und den Anlass, das Gehörte in grafische Strukturen und Rhythmen zu übersetzen. Dabei erarbeitet die Künstlerin eine eigene Systematik: Sie kombiniert grafische Linien, Kreise und Rechtecke mit abstrahierten Fotografien, die ursprünglich organische Formen oder Blicke in Landschaft darstellen. In der Reduzierung auf Textur und monochrome Farbigkeit verändert sich die Fotografie zur grafischen Fläche. In Kombination mit den raumverortenden Zeichensätzen, die an Notationen erinnern, komponiert die Künstlerin eine visuelle Antwort auf das Gehörte und überträgt es in Sichtbares in experimentelle Druckgrafik. Ein Klangraum wird zum Bildraum. Diese »Übersetzung« versteht sich nicht im Sinne einer exakten grafischen Notation, sondern will eher atmosphärische »Valeurs« mit einbeziehen. Schon im »Linienbuch«, einem gemeinsam mit Ulrike Stoltz (usus) gedruckten Künstlerbuch, in dem die Veränderung eines Punktes zur Linie zurück zum Punkt wie eine visuelle Notation gelesen werden kann (und tatsächlich von verschiedenen Musikern interpretiert wurde), geht es auch in »DNE« um Inspiration, um Fortschreibung Neuer Musik ins Visuelle. Die Ausstellung »DNE I-IV« wird anlässlich des Festival-Salons am 5. September um 20 Uhr eröffnet. Sie ist an allen Konzerttagen zwischen 17 und 20 Uhr und nach den Konzerten für BesucherInnen geöffnet. Mehr Infos über Uta Schneider unter: http://www.uta-schneider.de |
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Foto: © Uta Schneider. | ||