Mit der Ausstellung reliefreduktiv wird der aktuelle Status quo der ungegenständlichen Kunst ins Licht gerückt. Insgesamt 15 international arbeitende Künstler werden in diesem Überblick vertreten sein, wobei Altmeister auf jüngere Werke treffen.
Da die konkrete Kunst (auch konstruktivistisch und reduktiv genannt) in den letzten Jahren, besonders in Süddeutschland, einen nennenswerten Aufschwung erlebte, steht diese Präsentation frischer und zugleich ausgearbeiteter künstlerischer Positionen ganz im Zeichen der aktuellen Strömungen und jungen Entwicklungen. Bereits 2009 zeigte die Ausstellung grenzgänger der konkreten kunst in der Walkmühle Werke dieser Stilrichtung.
Die künstlerischen Positionen der Ausstellung sind so ausgewählt, dass sie eigenständige Auffassungen vorstellen und für viele Betrachter neue Perspektiven aufzeigen können. Rund ein Drittel der Beteiligten gehören zu den Klassikern der Konkreten Kunst und markieren die Standpunkte der Tradition. Die jüngeren Künstler zeigen die Arbeit einer Generation, die sich ihrer Basis bewusst ist, aber die formalen und inhaltlichen Grenzen der Vorgänger überschreitet.
Ein besonderes Augenmerk erfordert die in der bildenden Kunst seltener bearbeitete Gattung Relief: Es verbindet die zweite und dritte Dimension und eignet sich daher besonders für Ansätze, die mit der menschlichen Wahrnehmung arbeiten.
Obwohl die Anfänge konkreter Kunst auf den Beginn des letzten Jahrhunderts, und damit auf die inzwischen klassische Moderne zurückgehen, handelt es sich um eine relativ junge Entwicklung im Vergleich zu den Varianten der gegenständlichen Bilder, welche die Geschichte der Menschheit von jeher begleitet haben. Heute anerkannte Größen der Kunstgeschichte haben hierzu die Wurzeln gelegt und wollten die Malerei als reine Farbe, fern von inhaltlichen Bedeutungsebenen, verstanden wissen.
Da Relief und Farbe in unser aller Lebenswelt stetig vorhanden sind und unsere Umwelt täglich prägen, öffnet der Blick auf die Konzentration dessen in der konkreten Kunst andere Sichtweisen. Die speziellen Farbwirkungen auf den Menschen sind dabei ebenso von Bedeutung wie die plastischen Öffnungen in den Raum und deren Schattierungen.
Links: Gert Riel, o. T., 2011. Foto © Schimkat Fotodesign
Rechts: Edgar Diehl, 2011, MSE III, Acryl auf Alublech, 80 x 76 x 6 cm
Die teilnehmenden Künstler sind:
Dieter Balzer (D) Edgar Diehl (D) Uli Diekmann (D) Iemke van Dijk (NL) Gerhard Frömel (AU) Hans-Jörg Glattfelder (F) Andreas Kocks (D) Vesna Kovacic (D) Andrew Lesley (AUS) Arnulf Letto (F) Michael Reiter (D) Gert Riel (D) Jens Trimpin (D) Jan Maarten Voskuil (NL) Joseph Stefan Wurmer (D)
Kuratiert wird die Ausstellung von Edgar Diehl, einem Gründungsmitglied des Künstlervereins Walkmühle, der selbst als reduktiver Künstler arbeitet.
Ein reichhaltiges Vermittlungsprogramm mit Führungen begleitet die Schwerpunktausstellung.
Es erscheint ein 80-seitiger Katalog im Verlag Surface, Darmstadt mit Texten von Prof. Dr. Christian Janecke, HfG (Offenbach) und Prof. Dr. Matthias Bleyl (Berlin). ISBN 978-3-939855-27-9
Bitte wenden Sie sich bei Fragen an:
Edgar Diehl, e.diehl@walkmuehle.net
Dr. Elke Ullrich, e.ullrich@walkmuehle.net
Für die freundliche finanzielle Unterstützung danken wir:
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Titelbild: Andreas Kocks, »paperwork #1048G« © Andreas Kocks..
"reliefreduktiv"
16. Schwerpunktausstellung im Künstlerverein Walkmühle mit 15 internationalen Künstlern zum Thema Relief.